1. Die Untersuchung

la cola y el daño colateral

Ein Vorwort ist auch immer ein Vorgriff auf später stattfindende Ereignisse, oder wie hier auf Textpassagen. Es erscheint mir dennoch wichtig, kurz anzudeuten, wie dieses Buch entstanden ist. Es handelt sich um meine mails an meinen besten Freund Karl, insgesamt 581 Stück, im Zeitraum vom April 2016 bis Februar 2017. Dabei bekam ich, abgesehen von der allerersten, keine einzige Antwort. Ich habe Menschen getroffen, die mich nun fragen: "Ist er überhaupt noch dein Freund?"
Die Antwort ist ganz leicht - genauso. Ich hätte nicht gedacht, daß wir beide das erleben, und daß am Ende dieses Buch dabei herauskommt. Einen Monat nach Beendigung des Projekts zeigte Karl dann doch eine Reaktion und schickte mir dieses
Gedicht:
Ein dunkler Traum
Was für ein Fluch, was für eine Grausamkeit,
das Leben an sich und im Besonderen.
Verdammt zum Verfall, zu einem qualvollen Sterben.
Die Geburt, das Entstehen des Lebens,
das Heranwachsen zur sogenannten Blüte,
nur der Auftakt einer bösartigen Hinterlist,
ausgestattet mit dem Fallstrick der Hoffnung,
davonzukommen.
Besänftigt und gekauft
mit schönen Erinnerungen
und einem Schwall von Glücksmomenten,
ergibt sich der Mensch seinem Schicksal:
Alles in allem war es doch gut.
So geformt und zurechtgemeißelt,
erwartet ihn das Licht am Ende des Tunnels,
das letzte Versprechen, die letzte Täuschung,
damit er nicht aufbegehre
und wem oder was auch immer
sein Nein entgegenschmettert.

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